Therapie

Therapie

Therapie


17.07.2023

Ganzheitliche Medizin

Ganzheitliche Medizin

©

Osteopathie in der Physiotherapie

Die Osteopathie gilt als alternative Heilmethode, weshalb sie nur von Heilkundlern, sprich Medizinern ausgeübt werden darf. Doch über den Weg des Heilpraktikers ist dies auch für Physiotherapeuten möglich.

Vor fast 140 Jahren entwickelte der US-amerikanische Arzt Andrew Taylor Still, der von 1828 bis 1917 lebte, die ganzheitliche Behandlungsmethode. 1892 gründete er die American School of Osteopathy in Kirksville, Missouri.

Die Philosophie, die dahinter steht, basiert darauf, den menschlichen Körper als Ganzes zu sehen und den Patienten als Individuum in seiner ganz eigenen körperlichen Gesamtheit. Der Osteopath weiß um das Zusammenwirken aller physiologischen Kräfte und will diese bei Beschwerden wieder in den optimalen Zustand überführen.

Wo setzt die Osteopathie an?

Während andere Therapieansätze auf die Symptombehandlung als ersten Schritt setzen, macht sich der Osteopath auf die Suche nach den Auslösern dieser Symptome, wie beispielsweise Bewegungsstörungen. Denn die Osteopathie geht davon aus, dass jedes Organ genügend Bewegungsspielraum benötigt, um optimal zu funktionieren. Diese Bewegungsfreiheit ist nicht selten eingeschränkt, weshalb der Osteopath die Störungen und Spannungen zu lösen versucht.

Wie behandelt ein Osteopath?

Die Diagnose stellt der Osteopath mit seinen Händen mittels Palpation. Mit seinen Händen ertastet er die Blockaden und löst sie, mit seinen Händen behandelt er die Faszien, lockert verspanntes Gewebe. Die Hände spielen also die zentrale Rolle im gesamten Behandlungsprozess. Nachdem die Hände die Auslöser der Bewegungseinschränkung wieder ins Lot gebracht haben, können die Selbstheilungskräfte des Körpers, auf welche die Osteopathie baut, einsetzen.

Patienten werden von den Schmerzen, welche durch Blockaden und Verspannungen hervorgerufen worden sind, befreit. Die Osteopathie bietet sich von daher begleitend und interdisziplinär zu anderen Behandlungen an.

Wer bezahlt die Behandlung?

Ein Osteopath nimmt sich viel Zeit für Diagnose und Behandlung, meist dauert eine Therapieeinheit bis zu einer Stunde. Die Patienten scheinen das zu schätzen. Denn nach einer Forsa-Umfrage im Auftrag des VOD (Verband der Osteopathen Deutschland e.V.) aus dem Jahr 2021 hat jeder Fünfte in Deutschland mal einen Osteopathen aufgesucht. Der Grund liegt zu 76 Prozent in Schmerzen und Einschränkungen des Bewegungsapparates, vor allem des Rückens. Mehr als die Hälfte der Patienten waren „sehr zufrieden“ mit der Behandlung.

Die gestiegene Nachfrage mag sicherlich auch dazu beitragen, dass immer mehr gesetzliche Krankenkassen sich dieser Behandlungsmethode öffnen. Und für die Therapiepraxis wie für medizinisch ausgerichtete Fitness-Studios eröffnet sich ein Angebot, das den Kundenkreis erweitert.

Reinhild Karasek


‹ Zurück

© TT-Digi 2025